Butter bei die Fische

Er ist jetzt seit einer längeren Weile ein intensiverer Bestandteil meines Lebens und wir hatten noch keine Definition dafür, was das zwischen uns ist.

Ich ich tue ihm nicht Unrecht, wenn ich annehme, dass er den Satz „Wir mögen uns und verbringen gerne Zeit miteinander.“ so stehen lassen würde.

Für uns ist das auch grade kein Problem: So sehr Definitionen und Begriffe hilfreich und notwendig sein können, um gewisse Phänomene beschreiben zu können, so sehr begrenzen sie auch den Gegenstand, den sie beschreiben und eröffnen dadurch neue Probleme.

Der Wunsch nach einer Definition wird grade zunehmend häufiger von außen aus meinem Freundeskreis an mich heran getragen. Doch selbst wenn ich den „Seid ihr jetzt zusammen?“-Satz mit „ja“ beantworten würde, schlössen sich daran nur weitere Fragen nach der Beschaffenheit unserer Beziehung als offen oder geschlossen usw. an. Eine Definition als Beziehung brächte keine neue Klarheit, sondern würde uns nur Grenzen setzen und das, was wir miteinander erleben, in Schubladen pressen, die dem vielleicht gar nicht entsprächen. So würde es aus meiner Sicht höchstens Sinn machen, gemeinsam einen neuen Begriff zu erfinden und nach unseren Wünschen zu definieren – nur mehr Klarheit nach außen würde das auch nicht bringen.

Gestern haben wir uns auf einen Begriff geeinigt, wir haben einen Schabermupf – das Schabermupf ist sonnen-gelb.

Gefühle

Ich habe vor einer Weile schon darüber berichtet, dass es jemanden in meinem Leben gibt.

Es gibt nicht „wieder jemanden in meinem Leben“, weil das zu sehr so klingen würde, als würde ich ein Loch stopfen oder alte Muster wiederholen wollen und das ist grade das, was ich am meisten vermeiden möchte. Ganz abgesehen davon, dass diese Beschreibung der Situation auch nicht gerecht werden würde.

Es gibt auch nicht „jemand Neues in meinem Leben“, denn ein entfernterer Teil meines Lebens ist er schon lange.

Neu ist die Intensität der Emotionen, die er bei mir auslöst. Ich freue mich unsagbar, ihn zu sehen und in seiner Nähe zu sein und selbst, wenn wir uns nicht sehen, macht mir der Gedanke an ihn gute Laune und gibt mir unglaublich viel positive Energie. So ist selbst das Gefühl des Vermissens für mich positiv, denn es zeigt mir, dass ich ihn sehr mag und lässt mich an vergangene und schöne Momente denken und mich auf neue Momente freuen.

Angst macht mir die Vorstellung, dass sich mögliche negative Emotionen ähnlich intensiv anfühlen könnten. Ich bin grade dabei, mich ihm gegenüber zu öffnen und das macht mich angreifbar und ich habe Angst davor, verletzt zu werden. Insofern irrational, als dass ich mir sehr sicher bin, dass er mir nicht bewusst würde weh tun wollen, aber passieren kann das natürlich trotzdem und eine Angst wird ja leider nicht automatisch dadurch kleiner, dass man um ihre Irrationalität weiß (sonst hätte ich bei Gewitter auch mehr Angst vor dem Blitz als vor dem Donner).

Letztens war ich einen Moment lang kurz davor, ihn nach hause zu schicken und raus aus meinem Leben, aus Angst vor dem, was passieren könnte. Ich hatte Angst, die Kontrolle zu verlieren. Aber wäre das so schlimm? Gehören die negativen Emotionen nicht genauso dazu, wie die positiven? Während ich in den letzten Monaten primär mit dem Loslassen von alten Mustern beschäftigt war, scheint sich jetzt als neue Aufgabe das Einlassen anzukündigen.